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Aktuelles

21. März 2021

Stellungnahme der Jusos Köln, Grüne Jugend Köln und Linksjugend (Solid) Köln zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Wir als politische Jugendorganisationen möchten uns für einen Umgang ohne
Stereotype und Diskriminierung aufgrund einer zugeschriebenen Rassifizierung
einsetzen. Daher sehen wir uns in der Verantwortung, den rassismuskritischen
Diskurs weiter zu führen und uns stetig selbst zu reflektieren. Denn genau diese
kritische Selbstreflektion ist nach unserem Verständnis erster Schritt der Arbeit, die
schließlich zu einer besseren Lebensrealität für Betroffene führt. Gerade in
unserem weltoffenen und toleranten Köln ist es deshalb aus unser Sicht wichtig,
Strukturen nicht unhinterfragt beizubehalten, sie könnten nämlich problematisch
sein. Ist das der Fall, ist ein respektvoller und auf Augenhöhe stattfindender Diskurs
umso wichtiger.

“Die deutsche Mehrheitsgesellschaft ist nicht von Rassismus betroffen. Und in
relevanten Bereichen der Wirtschaft und Politik werden Menschen, die
Rassismuserfahrungen machen, systematisch benachteiligt und sind
unterrepräsentiert. Wir müssen bewusst die diskriminierenden Strukturen in unserer
Gesellschaft reflektieren und Hürden abbauen um auch als Jugendverbände
vielfältiger und diverser zu werden. Darum muss Antirassismus auch das ganze Jahr
Säule unserer politischen Arbeit sein.”, so Sami Chakkour, Sprecher der Grünen
Jugend Köln.

“Die vielfältigen Perspektiven von Menschen mit ganz unterschiedlichen
Hintergründen und Lebensrealitäten schaffen einen Raum für Offenheit, Toleranz
und Ideenreichtum, der unsere Gesellschaft lebenswert und zukunftsfähig macht.
Hanau, Halle und die Mordserie des NSU – Rassist*innen töten und bedrohen mit
ihrem Hass die Freiheit unserer Gesellschaft. Es ist die Aufgabe jede*r einzelnen von
uns, ihnen entschieden entgegenzutreten und einzuschreiten – im Alltag, auf der
Straße und in den Parlamenten. Nicht erst, wenn Flüchtlingsunterkünfte brennen
und Menschenleben in Gefahr sind, sondern auch bei den kleinen, alltäglichen
Mikroaggressionen, denen BIPoC in Deutschland ausgesetzt sind.”, so Sanae Abdi,
Juso und SPD-Bundestagskandidatin.

“Rassismus geht nicht nur von der politischen Rechten aus, sondern wird – bewusst
oder unbewusst – von weiten Teilen der Mehrheitsgesellschaft reproduziert. Die
industrielle Entwicklung Europas und Nordamerikas wäre ohne die rassistische
Ausbeutung der Arbeitskräfte und Rohstoffe des Globalen Südens in dieser Form nie
möglich gewesen. Auch deswegen ist Rassismus ein Teil unserer Geschichte, den wir
aufarbeiten müssen. Antirassismus darf sich nicht bloß auf Selbstreflexion
beschränken, sondern muss auch systematischen Rassismus aufdecken und
bekämpfen. Uns muss bewusst werden, dass der Kampf gegen den Rassismus nicht
bloß auf individueller Ebene, sondern auch gesamtgesellschaftlich angegangen
werden muss. Antirassismus muss antikapitalistisch sein, genauso wie
Antikapitalismus antirassistisch sein muss.”, so Anna Eich, Sprecherin der
Linksjugend [‘solid] Köln.


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